Polder Rheinschanzinsel

Der nördlich der Stadt Philippsburg gelegene Polder Rheinschanzinsel ist Bestandteil des Integrierten Rheinprogramms (IRP) des Landes Baden-Württemberg. Im Rahmen des IRP soll auf ehemaligen Überflutungsflächen am Oberrhein der Schutz vor 200-jährlichem Hochwasser wiederhergestellt und gleichzeitig naturnahe Auenlandschaften erhalten oder entwickelt werden. Die gesamte Polderfläche beträgt 210 ha, das Rückhaltevolumen 6,2 Mio m³. Unabhängig von der Flutung bei Hochwasser wird zur Auenrenaturierung eine etwa 90 ha große Fläche im tiefliegenden Teil des Polders in Abhängigkeit von den Rheinwasserständen überflutet. In diesem Bereich wurden auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen über 32 ha Auwald aufgeforstet und fast 6 km Gräben zur Restwasserentleerung im Polderfall angelegt. Aus dem Philippsburger Altrhein wurden über 235.000 m³ Sediment entnommen, um den Grundwasserstand der Stadt so regeln zu können, dass die Keller der Philippsburger Bewohner auch im Polderfall keine nassen Füße bekommen. Dazu wurde das Sediment im Naßbaggerverfahren durch bis zu 3,6 km lange Rohrleitungen in ein Spülfeld im Polderraum gepumpt und nach der Trocknung in 3 bis zu 12 m hohe Wildrettungshügel eingebaut. Die Inbetriebnahme des Polders Rheinschanzinsel erfolgte im November 2015.

Bauherr:
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Regierungspräsidium Karlsruhe,
Referat 53.2

Zeitraum:
2006-2019 in einzelnen Bauabschnitten

Baukosten:
Gesamtprojekt 75 Mio €
Anteil Sedimententnahme, Vegetationstechnik, Erdarbeiten
zur Auenrenaturierung: 5,4 Mio €

Weitere Informationen:
https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/WasserBoden/IRP/Seiten/Rheinschanzinsel.aspx

Leistungen IUS:

  • Ausführungsplanung und Bauüberwachung:
    Sedimententnahme, Herstellung von Gräben, Herstellung von Wildrettungshügeln  mit Abdichtung, Aufforstung, Polderinfoplatz
  • Ökologische Baubegleitung

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